Sie steht auf dem Feld, bedeckt mit dem weißen Pulver. Das Feld, komplett leer, bis auf sie und ein Spiegel, der vor ihr steht. Keine Geräusche, kein Wind, kein Knirschen der Bäume. Nichts. Hat sich jemals jemand so alleine gefühlt wie dieses Mädchen? Hat jemals jemand so elend gefühlt, das der Suizid unglaublich verlockend schien? Hat sich jemals jemand so unnütz gefühlt, das er vor dem Spiegel steht und weinen muss? Hat sich jemals jemand so gefühlt wie dieses Mädchen? Sie steht da jetzt schon seit mehreren Tagen, ohne Essen, ohne Trinken. Nur sie, der Spiegel und der flüsternde Schnee. Nichts ist mehr da, wo es einmal war. Der Anblick den sie seit Tagen vor sich sieht, macht sie kaputt. Sie will wegrennen, doch ihre Beine sind festgefroren. Sie kann nichts machen, außer ihr Spiegelbild ansehen. Sie sieht die ganzen hübschen Mädchen, begehrt von den Jungs von denen sie nur ein bisschen Aufmerksamkeit verlangte. All die Hoffnung schwimmt mit den Tränen davon, die sie täglich vergiest. Wo ist sie gelandet? Sie findet ihren toten Körper auf dem Boden wieder. Der Schnee ist rot, es glänzt so verlockend. Und die Mädchen lächeln, sie lächeln zu den Jungs. Sie bilden einen Kreis um sie und sie ist wieder allein. Kann den Anblick nichtmehr ertragen, zu viel Enttäuschung erwartet sie hinter diesen Wänden. Nichts kann sie mehr retten, ein verlorenes Blütenblatt in mitten einer Blumenwiese, gefressen von den eigenen Gedanken, nichts wie es war. Traurigkeit und Depression überfliegt ihren Körper, warum hilft keiner diesem hilflosen Geschöpf? Ignoranz, eisige Kälte, Desintresse und keine offenen Ohren - sie wollte leben, sie wollte lachen, doch jetzt ist sie gefangen in diesem Feld. Alles leer, bis auf sie und ein Spiegel, der vor ihr steht. Keine Geräusche, kein Wind, kein Knirschen der Bäume. Nichts. ~
eigenes bild |
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