S U I Z I D
Groß geschrieben. Ernst gemeint. Jeden Tag schweifen meine Gedanken um sechs Buchstaben, ein Wort, eine Tat, doch so viele Folgen. Mit der Sonne geht die Hoffnung, mit der Hoffnung alles andere. Der Himmel wird grau, der Boden ist nass, die Straßen reißen von der Kälte, und ich sitze in meinem Zimmer, im dunkeln, und schneide drauf los. Jeden Tag mehr, jeden Tag tiefer, immer weiter und weiter bis nichts zu sehen ist außer Blut, das sich in der Dunkelheit meiner Depression so zu welzen scheint. Ich verstehe mich manchmal selber nicht, verstehe nichts von dem, was ich tu. Ich verzweifel an mir selbst, verzweifel an den Aufgaben die mir mein Alltag stellt. So lang, bis ich merke, ich stelle mir sie selber, meine eigene Überforderung überfordert mich noch mehr, und wenn ich meine Aufgaben nicht beweltige, verzweifel ich, jeden Tag jede Sekunde jeder Wimpernschlag, immer ein bisschen mehr. Lass mich selber im Stich, lass mich da liegen wo ich gefallen bin, statt meine Hände zu Fäusten zu ballen und wieder aufzustehen, bleib ich immer nur liegen. Wieso ich nicht einfach aufstehe? Es geht nicht. Ich habe keine Kraft mehr, ich habe sie aufgebraucht. Da ist nichtsmehr außer ich und ein großes Nichts. Ein Fragezeichen. Das große Vielleicht.
Alles farblos, glanzlos, eintönig und grau. Das bunte
Gelächter und der schimmernde Grünstich der im Himmel so zu strahlen
schien, versinken im nahtlos leeren Grau des Himmels, versinken im
Schauerregen, gebadet in den langen Nächten voll trauer und Depression.
Schwarze Vögel fliegen sich ins Warm, so schwarz wie unsere Seelen, die
in der kälte ersticken und erfriern', während die Welt, gebadet in weiß,
so farblos und glanzlos erscheint. Sind nicht mehr wir selbst, spalten
uns in zwei, verliern' den halt und stürzen die Klippe hinab. Die Klippe
des Lebens und unseres Ichs, das was uns zuletzt blieb, der Punkt an
den wir anhielten. Alles verblichen, je tiefer ich fiel.~
Es gibt immer etwas Positives.
AntwortenLöschenDie Welt strebt immer nach Gleichgewicht.
Zum Beispiel, wenn man eine heiße Kugel in kaltes Wasser legt.
Die beiden streben einen Wärmeausgleich an und das Wasser wird wärmer, die Kugel kälter.
Nach dem Energieerhaltungssatz geht Energie nie verloren.
Die Kugel könnte theoretisch die Wärme von dem Wasser aufnehmen und ihre Temperatur erhöhen.
Aber das tut sie nicht.
Sie strebt nach Gleichgewicht.
Nach einer Einheit.
Als würde die Münze mit den beiden Seiten auf der Kante stehen.
Du musst deine Welt auf die Kante stellen.
Glücklich und unglücklich sein.
Im Gleichgewicht.
Wir sehen zu oft nur die eine Seite, das Negative.
Vielleicht, weil die Münze unglücklich gefallen ist.
Sie ist auf der positiven Seite gelandet, Kopf ruht auf dem Tisch und schnappt nach Luft.
Zahl genießt die frische Luft.
Es bringt nichts, solange zu werfen, bis Kopf oben liegt.
Zahl gehört dazu.
Und ist genauso wichtig wie Kopf.
Das Leben kann schön sein.
Wirklich.
Es kann wunderschön sein.
Du kannst aufstehen.
Wer so schreiben kann, der kann auch aufstehen.
Ich helfe dir auch hoch, wenn du magst.