Samstag, 28. Dezember 2013

Dieser Text wird ausgedruckt und um Punkt 12 am 31.12.2013 verbrannt. Ein Brief, der mit all dem abschließen soll, was mich 2013 zerstört hat.

Manchmal ist es wichtig, ein Ende zu setzen, und symbolisch mit etwas abzuschließen, dass einen lange Zeit gequält hat. Und das ist mein Anfang vom Ende. 2013, in ein paar Sätzen, in ein paar Tränen, in ein paar Tropfen Blut. Ein Brief, der nochmal an alles erinnert, an all das, was mich in diesem Jahr zu dem machte, was ich jetzt bin, was mich an mein Ende gebracht hat, an all das, was ich jetzt beenden werde. Es war eine Schlacht, ein einziges Gemetzel, das ich verlor. Es fühlte sich an, als würde ich alleine, bewaffnet mit einer kleinen Steinschleuder, gegen ein 1 000 000-Mann-Heer, bewaffnet mit Atombomben, Schwertern, Pistolen und Panzern, kämpfen müssen. Die Zuschauer standen um mich herum, doch keiner kam auf die Idee mir zu helfen. Ich war meines Todes ausgeliefert und ich konnte nichts tun, außer zusehen und meine Steine schleudern. Jeder erwartete von mir, dass ich gewann, dass ich alles geben würde. Anfangs war ich stark und dachte „Hey, ich schaff das.“ doch die Monate nahmen ihren lauf, und der Kampf wurde härter. So stand ich dann da, mit der Schleuder, und begann, die Steine auf mich selbst zu schießen, in der Hoffnung, ich würde sterben. In der Hoffnung, ich könnte dem endlosen Kampf ein Ende setzen. Doch es gelang nicht. Mit der Zeit wollten mir die Zuschauer doch helfen, und ich nahm die Hilfe an, wäre doch dumm gewesen, wenn ich sie abgewiesen hätte. Dachte ich. Wie ich also mit erneuter Kraft die Schleuder auf meine Gegner richtete, wurde mein Komplize zum Feind, und begann seine Waffe auf mich zu richten. „Wieso?“ schrie ich. „Ich dachte du seist auf meiner Seite?“ Doch das war mein Fehler. Vertrauen war es, dass mich in den Ruin trieb. Und ich tat es wieder, und wieder, und wieder. Bis ich begann zu fliehen. Ich floh vor der Masse, und vor denen, die mir einst so vertraut schienen. Grub mir meine Höhle, und dort lebte ich, Tagelang, Wochenlang. Monate zogen vorbei. Und dann gab ich mich auf. Suizidgedanken. Suizidversuche. Doch, wie es das Schicksal so wollte, gelang es mir nicht. Das sollte nicht das Ende sein. Meine Gegner fanden mich nicht, und ich wollte wieder aus meiner Höhle, aus meinem kleinen Loch im Boden. Aber: es ging nicht mehr. Ich bin gefangen, und komme nicht mehr hinaus, habe keine Kraft, mich an den dreckigen Wänden in die Freiheit zu stemmen. Ich musste kämpfen und ich durfte nicht aufhören, und das kostete mir soviel Nerv und Verstand, dass ich jetzt dort unten bin, allein, und keiner ist bei mir. Allein. Dreckig. Kalt. Kaputt.
Im Endeffekt war mein größte Feind, diesen 365 Tagen, wohl doch irgendwo nur ich. Denn ich war es, die zur Klinge griff. Und jetzt besitzt sie mich, und hält mich in diesem Loch fest. Jetzt ist nurnoch die Klinge und ich. Und es ist traurig. Traurig zu wissen, dass ich vielleicht für immer diese Narben trage, dass ich vielleicht für immer dieser Sucht nachgehe, und egal was ich tu, sie bleibt, und ich verrotte in dem Loch, das ich mir selbst Grub. Ich habe mich selbst in die Irre geführt. Habe mich selbst zerstört. Und jetzt sitz ich hier, und schreib diesen Text, in der Hoffnung, das er sich zu einer Leiter formt, die mich endlich befreit. ~

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