Dienstag, 20. Oktober 2015

Die kleinen Dinge im Leben sind unser Rettungsring auf hoher See. Die kleinen Dinge im Leben sind unsere Winterjacke in Alaska. Die kleinen Dinge im Leben sind die Musik, die die Stille bricht. Die kleinen Dinge im Leben sind das Entpsannungsbad nach einem anstrengenden Tag. Die kleinen Dinge im Leben sind oft viel entscheidender, als dass sie von den meisten wahrgenommen werden. Das ist schon eine eher traurige Tatsache, denn wenn man sich auf diese Dinge konzentriert, kann es einem den Tag, oder gar das ganze Leben so viel schöner machen. Man kann nicht jeden Tag erwarten, dass man das große Erlebnis des Lebens macht, oder dass jeden Tag ein Wunder nach dem anderen geschieht, dass alle Träume plötzlich in Erfüllung gehen. Es sind die kleinen Dinge, die uns Tag für Tag widerfahren. Anfangs mag es nicht ganz einfach sein, diese Dinge gleich zu erkennen und auch so zu schätzen, als wären es Träume oder Wunder, die alle in Erfüllung gehen. Doch das erste, was man braucht, ist die Einsicht, dass es eben oft nur die kleinen Dinge gibt, über die man sich freuen soll. Ich möchte euch ein kleines Beispiel meines gestrigen Tages zeigen: 
Viel zu früh und tot müde klingelt der Wecker. Ich stehe auf, gehe duschen, zieh mich an, trotte los zur Schule. Mit der Einstellung, dass ich überhaupt kein Bock habe, schleife ich mich angestrengt den endlos steilen und langen Berg zur Schule hoch. Oben angekommen, kotzen mich schon die Kinderstimmen und das Gebrüll im Schulhaus mehr an, als der Gedanke, dass ich jetzt zwei Stunden Englisch habe und die Hausaufgaben wieder nicht gemacht habe. Zu allem Überfluss, bekommen wir auch noch die Klausur zurück, die wir letzte Woche geschrieben haben. 12 Notenpunkte, während alle anderen maximal 6 Notenpunkte haben. Deutschunterricht, dass Thema ist wieder total langweilig und unsere Gruppenarbeit war so Produktiv, als hätten wir zwei Stunden lang nur geschlafen. Der Eindrucksnote fügt das wohl nicht all zu viel bei. Danach musste ich mal wieder zu unserer Partnerschule fahren, wo unser BK-Leistungskurs unterrichtet wird. Dafür geht jedes Mal unsere Mittagspause drauf und heute habe ich sogar mein Essen zu Hause vergessen, Mit knurrendem Magen und keinem Kopf für gar nichts, wird mir erzählt, dass morgen der Unterricht von Herr J und Herr B ausfällt, die Lehrer, die ich gehabt hätte. Sprich: morgen keine Schule für mich. Nach BK mussten wir dann in Sport auch noch den dreißig Minuten Lauf machen und er wurde benotet. Pha, das habe ich noch nie geschafft (bin extrem unsportlich), aber siehe da: Ich habe es geschafft! Naja, immerhin 8 Notenpunkte für's durchlaufen . . . 
Okay, wenn man sich den Text so durch ließt, denkt man sich: ganz normaler Schultag halt. Aber: Nein! Gestern habe ich quasi die Definition des perfekten Montags gefunden. Zuerst bekomme ich 12 Notenpunkte für die Englischklausur, bei der ich dachte, ich hätte sie voll versemmelt, weil es mir an dem Tag, als wir sie geschrieben haben, gar nicht gut ging und ich mich überhaupt nicht konzentrieren konnte. Mit den 12NP war ich mit ein paar anderen Kursbeste! :-) Genauso auch die Information, dass ich heute keine Schule habe, weil meine Lehrer alle nicht da sind. Hallo?! Geht es eigentlich noch besser? Dann kann ich mich heute entspannen, Schulzeug erledigen, um zwei dann zur Nachhilfe und danach ganz entspannt den Tag ausklingen lassen. Klingt wie der perfekte Tag! Und dann, zu allem Überfluss, schaffe ich das erste Mal den 30-Minuten-Lauf!!!!!!! Das war das absolute Highlight für mich. Für euch klingt das vielleicht nach nichts, aber ich habe das noch NIE geschafft, eine halbe Stunde durch zu joggen, aber plötzlich ging das wie nichts, in einem Rutsch und habe mir damit die 8NP gesichert, worauf ich so was von Stolz bin! Und das waren schon alle kleinen Dinge, die mir gestern so einen schönen Tag bescherten, dass ich vor Freude hyperventilieren könnte. Das sollte jeder für sein Leben lernen! Die kleinen Dinge sind so entscheidend für jeden von uns, das glaubt man im ersten Moment vielleicht gar nicht. Wenn man sich auf die schönen Dinge konzentriert, bekommt man gleich so viel mehr Motivation und Lust, morgen wieder aufzustehen, in die Schule zu gehen und alles auf die Reihe zu bekommen, sein Ding durchzuziehen und dabei immer zu lachen! Es ist wirklich nicht einfach, irgendetwas so richtig gut zu erledigen, wenn man den ganzen Tag negative Gedanken pflegt  und sich über nichts freuen kann. Merkt euch das, weil das kann wirklich großartige Veränderungen hervorrufen. Probiert es aus. Freut euch über die kleinsten Kleinigkeiten und sei es auch nur, dass ihr heute euer Lieblingsessen bekommen habt. Freut euch einfach darüber. Ihr werdet sehen, dass das auch auf alles andere ein viel helleres Licht wirft. 
Lacht, freut euch, schätzt die Dinge, tut euch selber einen Gefallen damit. :-)  

1 Kommentar:

  1. Die Struktur des Textes ist soo gut! Vor allem weil du damit genau erreichst, was du erreichen willst. Wenn ich jetzt meinen heutigen Tag durchgehe fallen mir so viele tolle Dinge ein, die ich vorher nicht betrachtet habe. Danke schön! :-)

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