So 'ne Art Abschiedsbrief, aber irgendwie auch nicht,
weil ich danach (wohl oder übel) noch lebe.
weil ich danach (wohl oder übel) noch lebe.
Wenn
ich irgendwann sterbe, aus welchem Grund auch immer, auf welche Art und
Weise auch immer, möchte ich, dass irgendjemand aus meinem
Bekanntenkreis, der meinen Bloglink kennt, diesen Text allen zeigt, die
es verdient haben. Die verdient haben, jede Wahrheit und jedes Gefühl
das ich jemals in mir hatte, jeden Gedanken und den Grund dafür zu
kennen. Zum Anfang: mir ist bewusst, dass das nie jemand wirklich
nachvollziehen kann, außer die, denen es genauso ging. Ich war wie eine
laufende Zeitbombe, die bei der kleinsten Überforderung, dem kleinsten
Stress, explodierte und sich immer wieder neu auflud, so oft, bis ihre
Energie irgendwann komplett aufgebraucht ist und nichts mehr geht.
Diesen Punkt habe ich erreicht. Ich explodierte, explodierte,
explodierte, ohne Ende, ohne Anfang. Abends saß ich heulend auf dem
Bett, weil ich mein Mäppchen verloren hab. Das war wieder so ein Funke,
der die Bombe zum explodieren bringt. Versteht ihr? Es war nicht mehr
normal, längst über die "Das halt ich durch"-Grenze drüber. Die Narben
an meinen Armen? Sie sprechen Wörter, Sätze, Bücher, Bände, die mein
Leben in einem großen Blutbad wiederspiegeln, meine Gefühle, Einsamkeit.
Und zur gleichen Zeit wollte ich allein sein. Einsam und unter Leuten.
Doch das lässt sich nicht vereinbaren, habe ich gelernt. Angefangen bei
meinem Vater, über zum Rest der Familie, weiter zur Schule und dem
üblichen Teenager-Scheiß, von dem ich mich allerdings immer mehr
abschottete, und eher sowas wie ein Wrack ohne Schatz darunter wurde.
Ein Problem nach dem anderen, es schien kein Ende. Immer wenn ich dachte
"Jetzt ist es soweit. Es geht dir gut, man." kam kurze Zeit darauf, oft
nur wenige Minuten danach, ein so krasser tritt in meinen Arsch, dass
ich auch darin die Hoffnung aufgab. Jeder sagt "Ich bin für dich da.",
doch im Endeffekt sucht jeder nur etwas, über das er sich das Maul
zerreisen kann. Hier interessiert sich keiner für keinen. Traurige
Gesellschaft. Traurige Jugend. Alle oberflächlich, dumm, ignorant, aber
sobald mal der Hamster zu Hause stirbt, wird das größte geheule
veranstaltet. "Ob sie das packen würden?" frage ich mich. "Wenn sie so
wären wie ich? So denken wie ich?" Das klingt jetzt so als hätte ich in
meinen Augen die größten Probleme der Welt, und ich weiß, dass sich
diese Art von ignoranten Schlampen jetzt wieder das Maul zerreisen, wie
egoistisch ich doch bin. Aber ja, Leute, ich weiß, dass in manch anderen
Lebenslagen, meine wie ein Kinderspiel erscheint. Ich weiß das, glaubt
mir. Aber was ich weiß, ist, dass ich eben MEINE Lebenslage nicht
aushalte. Und darum geht es. Soll ich jetzt eins auf glücklich tun, und
mir denken "Hey, andere sind noch beschissener dran als du." und drüber
hinweg sehen? Tja, da muss ich euch enttäuschen. Solange ich mich
innerlich beschissen fühle, spielt der Beschissenheitsgrad meiner Lage
nicht. Solange ich sage "Ich kann nicht mehr.", ist es meine
Entscheidung. Und wenn mir keiner zuhört, keiner versucht mich zu
verstehen, nichtmal meine eigene Mutter, dann bleiben keine Fragen
offen. - Saying someone can't be sad, because someone else may have it
worse, is like saying someone can't be happy, because somone else may
have it better. - Und in diesem Sinne sage ich, danke, danke für nichts.
Danke, dass ich diese verschissene Erfahrung machen durfte, in dieser
Gesellschaft zu leben. Danke, dass ich lernen konnte, dass jeder in eine
Schublade geschmissen wird, die mit einem Stahlriegel abgeschlossen und
der Schlüssel in den Ozean geworfen wird. Danke, dass ihr ignorant
wahrt. Danke, dass ihr scheiße wahrt. Danke für den Sinn des Lebens, den
ich dank euch allen, nie fand. ~
schreibe mir, wie ich dich erreichen kann. ich würde dir so gernes, so vieles sagen
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